Donnerstag, 19. März 2015

20.03.2015 - Nix kapiert

In seiner SPIEGEL-online-Kolumne sagt Jakob Augstein sehr treffend – unter der Überschrift Blockupy-Proteste - Gewalt gegen Gewalt:

 „Aus den Protesten gegen die EZB wurde in Frankfurt ein Aufruhr gegen das System - und viele sind empört. Aber wenn wir die Gewalt der Straße verachten, warum akzeptieren wir dann die Gewalt der Politik?

Rauch über Frankfurt. Vermummte setzen Streifenwagen und Barrikaden in Brand. Steine fliegen auf eine Polizeiwache. Die Europäische Zentralbank eröffnet ihr neues Gebäude. Blockupy demonstriert. Man sei auf Gewalt vorbereitet gewesen, sagte eine Sprecherin der Polizei, aber "mit derartigem Hass und Aggression konnte man nicht rechnen". 

Tatsächlich nicht? Wussten die Behörden nicht, dass es einen großen Zorn gibt in Europa? Auf die Banken und ihren Kapitalismus, der sich selbst zu schützen vermag, aber nicht die Menschen. Und hat nicht Victor Hugo vor langer Zeit geschrieben: "Der Zorn facht den Aufruhr an wie der Wind das Feuer"? 

In Frankfurt trafen 10.000 Polizisten auf 17.000 Demonstranten. Die Polizei spricht von 150 verletzten Beamten und mehr als 400 festgesetzten Personen. Hat die Polizei als Grund dieser Maßnahmen wieder "Antikapitalismus" auf dem entsprechenden Formblatt eingetragen, wie es im Jahr 2012 geschehen ist, bei den ersten großen Protesten der Blockupy-Bewegung?

Damals blitzte die Wahrheit des Systems auf: Es war der Kapitalismus selbst, zu dessen Schutz sich die Polizei berufen sah. Nicht zum Schutz von Staat, Gesellschaft oder Demokratie. Die Bankenstadt war damals der richtige Ort für den Protest und ist es auch heute.“ (...)

Stattdessen geifert eine STIMME-Gouvernante (genannt auch Redakteurin) in ihrer Gazette ... "Es sind Randalebilder, die die Nachrichten beherrschen, nicht Inhalte". ...sagt die gestrenge liberal-grünliche Sozidame: Macht Eure Hausaufgaben, dann dürfte ihr auch Kapitalismus spielen ... wenn ihr brav seid. 

Die STIMME hat mal wieder nix kapiert ... is halt ja auch nicht so schlimm - im geldgierigen Unterland.

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