Sonntag, 1. März 2015

01.03.2015 - Regional-Show

„Astreine One-Man-Show“? Das Provinzblättchen „Runxendorfer Zeitung und seine Fernsehstation Runxen-TV sinkt vor dem Runxendorfer Oberbürgermeister in den Staub. 
Kritisch-distanzierter Blick? Journalistisches Prestige? Eine mediale inszenierte Sendung mit und vor allem für einen Politiker.

Nicht nur in der Bütt´ präsentiert er sich gern: Runxendorfer OB Mario Legrem (grüner Sozialist) hat jetzt eine eigene Sendung bei einem Runxendorfer Lokalsender und seine monatliche Interviews in der "Runxendorfer Zeitung" - zusammen mit seiner engen Freundin und Journalistin Emma Berger. 

Die Sendung „Legrem & Co.“ des Runxendorfer Lokalsenders ist ein Etikettenschwindel. Denn von dem „Co.“ ist weit und breit nichts zu sehen.
Immer nur Mario Legrem, Mario Legrem, Mario Legrem: der Runxendorfer OB mit Sternsingern, bei Handwerkern, bei Kleinbauern, auf der Runxendorfer-Regional-Show, mit dem badischen Botschafter, auf einer Anti-Faschisten-Demo und dann auch mal mit seinem Hund im Büro. 

Er kommentiert das auch gleich selbst, jovial und verbindlich, redet fortwährend von Verantwortung, Heimat und Solidarität.

Ein Verlautbarungskanal des Rathauses würde es nicht anders machen als der Privatsender Runxen-TV, dem die Landesmedienanstalt jetzt bescheinigt hat, er verstoße nicht gegen das Medienrecht und auch nicht gegen „journalistische Grundsätze“ – wie der Chefredakteur Detlef Maria Rotter ("Runxendorfer Zeitung") stolz der Öffentlichkeit erklärt. 

Rechtlich mag der Sache in der Tat schwer beizukommen sein, im Fall der „journalistischen Grundsätze“ ist es jedoch einfach: Das ist kein Journalismus, es gibt keine Distanz, nicht die Spur eines kritischen Ansatzes, sondern den mächtigsten Politiker der Stadt  in reiner Selbstbespiegelung. 

So sieht Staatsfernsehen aus (Mario Legrem war früher ja auch ein alter Freund der Politik der verschwundenen DDR). 
Jetzt fragen sich kritische Zeitgenossen: Für diese unterwürfige Art des Gunsterweises, für dieses Nachlaufen, Stöckchenapportieren und Männchenmachen - dafür sollte es doch in der Demokratie keine Sendelizenz geben, oder - wie?

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