Wer am Heilbronner Gaffenberg-Wald läuft
– wie ich es jeden Tag mache - neun Kilometer - der ist jeden Tag neu erstaunt.
Warum? Weil die Natur den Wald, die
Weinberge, das Wetter, die Tiere verändert, ganz langsam, aber ständig – verändert werden auch die Menschen, die
laufen, wandern, radfahren …
Am Wegesrändern kämpfen Ameisen gegen
kleine Käfer, Jungvögel fallen aus dem Nest und warten auf ihren jene Tiere,
die sie auffressen werden; man begegnet Wildschweine, noch keine Wölfe,
Waschbären, Hasen, Mäuse; man hört jeden Tag anders die Vögel zwitschern …
Man begegnet Menschen, die ihre
Wanderwege mit dicken Ästen pflastern, damit die rasenden Sport-Radfahrer
stolpern sollen …
Der Gaffenberg-Wald ist momentan ein Terrain,
auf dem sich lesbischen jungen Frauen an Sommerabenden ihren heftigen Gefühlen
ungeniert hingeben - seit die evangelischen Kinderfreizeiten sind.
Aber nicht nur sie – junge oder ältere Menschen geben
sich ihren Gefühlen in ihren Automobilen, in Wanderhütten oder gar mitten auf
den Wegen hin – meistens zu zweit.
Ist es Sommer.
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