Sonntag, 12. Juli 2015

12.07.2015 - Lange Tradition

Was für strenge Nationalsozialisten die antisemitische Zeitung DER STÜRMER war, das sind heute für die Freunde Israels und die Juden in Deutschland die Springer-Gazetten BILD und WELT.

War die Ideologie im Dritten Reich so gestrickt, dass kein Platz in Deutschland für Juden, Schwule, Sozis,  Kommunisten und alle Gegner und Feinde der Nazis war, so ist im neuen demokratischen Deutschland kein Platz für Feinde und Gegner Israels, kein Platz für Feinde und Gegner der Politik Israels, auch für Feinde der jüdisch-amerikanischen Weltmacht-Ideologie - und kein Platz ebenfalls für die Kritiker von Religionen, vor allem des jüdischen Glaubens. 

In Deutschland macht man gern aus einem MINUS ganz schnell und einfach ein PLUS.

Kein Land in Europa hat es geschafft, in einem Jahrhundert zwei Diktaturen zu gebären. 
 
Und kein Land in Europa hat es wie Deutschland geschafft, zunächst die Juden zu jagen, einzusperren und abzuschlachten - um sie fünfzig Jahre zu ihren neuen, klugen, wichtigen und notwendigen "Arier Deutschlands" kreieren. 

Ich habe es schon erlebt: 

Die Großväter waren bei der SS und jagend bzw. mordend durch Europa und Afrika gedonnert - und die Enkelinnen sind bei den Grünen heftig engagiert und wurden glühende Verehrerinnen Israels und des Judentums. 

Beide Besitzer eines niedlichen ökologischen Kräuter-Gartens. SS-Mann und die Grüne.

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm - rassistisch bleibt rassistisch. 

Das alles hat schon lange Tradition in Deutschland.

Als das Christentum in Germanien eingeführt wurde, da sind ganz schnell die Anhänger der alten, heidnischen und nordischen Religion zunächst verboten, dann gejagt und schließlich totgeschlagen worden.

Als die Reformation in Deutschland eingeführt wurde, da endete das im dreißigjährigen Krieg – bei dem zwei Drittel der Menschen in Deutschland starben.

Der jüdische Autor Maxim Biller sagt in einem Interview in einer israelischen Zeitung: Das Zusammenleben mit den kalten Deutschen, die Individualismus hassten, sei wie die Existenz auf einem „Friedhof“. 

Die Frage, warum es so viele junge Israelis trotzdem nach Berlin zieht, erklärt er provokant mit „einer Kombination aus Nazi-Porno und günstiger Miete“. Sie fänden es anregend, in einer Umgebung zu leben, in der in der Vergangenheit Schreckliches passierte, wenig Miete zu bezahlen und Marjuana zu rauchen. 

Deutschland ist ein Land, das von einem Gegensatz zum anderen schwankt. 

Oder. Wie heißt es so schön und grausam: Der Tod ist ein Meister aus Deutschland.

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