Ich laufe
jeden Tag im Wald - zumeist in Heilbronn, meistens im Gaffenberg-Wald. Ich
laufe jeden Tag – seit 1975. Also seit vierzig Jahren.
Als ich noch
täglich zur Arbeit musste, da lief ich insgesamt 4,4 Kilometer. Genau gemessen
habe das, seit ich mit meinem Smartphone und einem Walk-App messen kann.
Als ich dann
ins Pensionsalter kam bin ich zunächst täglich 6,6 Kilometer gelaufen. Nach
einem Jahr habe ich die Strecke auf 7,6 Kilometer gesteigert.
Und seit ich
auch privat allein bin, habe ich die tägliche Strecke nochmals gesteigert auf 9
Kilometer.
Pro Jahr
laufe ich meine 3.285 Kilometer. Ich benutze nach sechs Monaten ein paar neue Laufschuhe.
Seit letztem Jahr sind die Laufschuhe besser geworden. Nach neun Monaten sind die
Laufschuhe kaputt.
Die
Weinberge und die Wälder rund um Heilbronn sind bei jedem Tag eines Jahres neu, anders und wunderbar.
Seit fünf Jahren ungefähr begegnen man Läufer und Spaziergänger auf den Waldpfaden und - wegen verstärkt Radfahrer und Mountainbiker. Sie sind mit ihren Rädern sehr oft unverschämt – sie klingeln kaum richtig, sie schreien kurz beim Überholen der Fußgänger und touchieren sie oft dazu.
Am Wochenende sind viele Familien mit ihren Kleinkindern auf den Waldwegen unterwegs
– und wenn die Radfahrer im Karacho vorbeifahren, dann ist das Geschrei groß.
Viele Rentner, die täglich auf den Waldwegen spazieren oder wandern, legen
zwei Meter lange Äste auf die Wege, um die Radfahrer zu zwingen, um auf ihre Räder abzusteigen.
Eine tödliche Gefahr jedoch sind die Radfahrer für die Waldmäuse.
Ich als Läufer beobachte seit 40 Jahren die Waldmäuse, die im Frühjahr,
Sommer, Herbst und teilweise im Winter. Sie huschen über die Waldwege – und verschwinden
im Gebüsch oder im Laub.
Die Geschwindigkeit der rasenden Mountainbiker aber können die Waldmäuse
nicht einschätzen – vor allem, wenn mehr als zwei bis zehn Radfahrern
hintereinander kommen.
Diese Woche haben auf meiner Strecke der neun Kilometer im Wald drei tote Waldmäuse
gesehen.
Pro Monat zähle ich von den Monaten April bis Oktober insgesamt rund zehn
bis 15 Waldmäuse.
Als ich einem Montainbiker „auf die Morde der Waldmäuse“ ihrer Kollegen
hinwies, zuckte er mit seinen Schultern – und raste weiter.
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