These: Der deutsche Protestantismus ist allzu intellektualistisch, moralisierend,
zeitgeistkonform.
Diese Worte würde ich mir gar nicht zu eigen machen, weil es diese
Tendenzen in der katholischen Kirche ganz genauso gibt. Auch moralisierend ist
die katholische Kirche geworden, indem sie sich von ihrer spezifischen Spiritualität
und Sakralität abgewandt hat.
Christlich gesehen, ist der Gegensatz von
Frieden nicht der Krieg, sondern die Sünde.
Es gilt für jedes, wobei wir als Christen sagen müssen, dass darin die
Gottesebenbildlichkeit liegt. Fleischwerdung sagt, dass Gott als Ausdruck
seiner Wahrheit keine Doktrin, sondern einen Menschenkörper wählt. Jesus musste
die Frage „Was ist Wahrheit?“ nicht beantworten, weil in seiner Person die
Wahrheit Pilatus vor Augen stand. Er hätte sie nur noch betrachten müssen.
Jesus geht es überhaupt nicht um Moral. Er will nichts anderes als die
Vergöttlichung des Menschen: „Seid vollkommen, wie mein Vater im Himmel
vollkommen ist.“
Der Mensch ist dann wie Gott. Natürlich nicht im Sinne einer
Selbstvergottung, er ist vielmehr gottförmig geworden. Er denkt die Gedanken
Gottes. Das ist das Ziel des Christentums. Weniger ist es nicht. Es geht um ein
Maximalprogramm. Auf keinen Fall geht es um die Bewältigung von irgendwelchen Alltagsfragen.
Man kann sich die Botschaft Jesu nicht steil genug vorstellen.
Das Ereignis von Weihnachten – das ist
zunächst der Eintritt Gottes in die Geschichte, in die „Fülle der Zeiten“. Es
ist übrigens bezeichnend, dass die beiden populärsten Andachtsbilder, die wir
in der lateinischen Welt haben – Mutter mit Kind und die Mutter mit dem toten
Christus –, beide nicht den lehrenden Christus zeigen, sondern den wortlosen,
sogar den toten. Gott kann sogar tot sein. Er ist wirklich Materie geworden.
Das hat seine Konsequenz für die Sakramente der Kirche, die an die Materie
gebunden sind: Wasser und Feuer, Brot und Wein.
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