Mittwoch, 9. Dezember 2015

09.12.2015 - Nähern

Ich denke gelegentlich an die Menschen, die im Metier des Journalismus vor ihrem Aus stehen: beim SPIEGEL werden 200 Menschen von 750 entlassen; bei der FAZ werden ebenfalls 200 von 700 entlassen; ebenso bei verschiedenen Fernseh-Talkshow-Firmen… und auch beim SPRINGER.

Diese gut ausgebildeten, sehr gut verdienenden Journalisten (meistens aus den Zentren wie Hamburg, Berlin, München) werden auf den deutschen Markt geworfen – siehe jetzt das Haus HEILBRONNER STIMME. Der neue stellvertretender STIMME-Chefredakteur und der neue echo-Redaktionsleiter.

 Zur katholischen Kirche. Ich habe gerade einen Artikel des Alt-Linken Alan von Posener in der WELT gelesen. Titel: „Papst Franziskus ist ein primitiver Antikapitalist“. Ähnliches ist zu lesen zurzeit in FAZ und FOCUS. Da ich ein vorsichtiger Mensch bin, denke ich – der Tod von Franziskus ist nicht weit. Wie sagte so schön Peter Scholl-Latour in ihrem Tagesspiegel-Interview kurz vor seinem Tod: „Das größere Problem sind Fabriken der Desinformation, ob sie sich nun in North Carolina, London oder Israel befinden. Die zielen auf deutsche und europäische Medien. Und das klappt. Von der „taz“ bis zur „Welt“ – ein Unisono, was die Ukraine betrifft.“

Übrigens ich lese zu Zeit Peter Scholl-Latour Biografie „Mein Leben“ (ein wirklicher interessanter Mensch, ein kluger Katholik, ein wirklicher Nazi-Gegner).

Ich empfehle Dir sehr das Buch des Amerikaners Gilbert Keith Chesterton „Ketzer – Ein Plädoyer gegen die Gleichgültigkeit“. Und auch Arthur R.G. Solmssen „Berliner Reigen“.

Langsam, aber schleichend nähere ich mich den Positionen von Oskar Lafontaine und Sahra Wagenknecht.  Ihre Rede im Bundestag zur Ablehnung des Eintritts in den Syrien-Krieg war aufrüttelnd, gut begründet und sehr konsequent.

„Die konservative Revolution“ in der Weimarer Republik fasziniert mich. Deshalb die Bücher von Ernst Jünger, Friedrich Sieburg („Napoleon“), Ernst von Salomon, etc.

Aber ich bin kein Ideologe – weder in Richtung Katholizismus, Kommunismus, noch konservative Revolution, etc.

Ich war 1985 bis 1988 oft in Paris – da explodierten in vielen Metro-Stationen Bomben. Die letzten Attentate haben mich genauso erschüttert wie die Explosionen in Bagdad, Syrien, Palästina, Gaza, etc. – Unschuldige Zivilisten und vor allem Kinder sind zumeist die Opfer – das ist teuflisch. Aber diese Terroristen sind Engel ihrer Gottes-Ideologie – wie damals die deutschen Bilderstürmer und die anderen deutschen protestantischen Horden (Sacco Di Roma, der römische „11.9.“).

Wenn man nicht aufpasst, dann heißt es ganz schnell: Krieg ist ein Naturkatastrophe. Ich kann meine Ahnengalerie bis zum dreißigjährigen Krieg zurückverfolgen (dank meiner Beamten-Großväter) – in jedem Jahrhundert gab es mindestens zwei Kriege.

Und wenn ich mir die Berichterstattung in Zeitungen anschaue, dann ist es wohl wahr: Krieg ist ein Naturereignis. Wie das Wetter. Da kommt man sehr schnell zu dem Punkt: Wenn schon Krieg, dann zivilisiert denken und handeln.

Aber auch das ist heute nicht mehr möglich.

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