Wenn ich – vor allem in der Provinz – zur Berichterstattung unterwegs war,
dann gibt seltsame Begegnungen und Ereignisse. Nichts weltberührendes. Aber - teilweise - sehr Unangenehmes. An Orten, die ich niemals privat aufsuchen würde.
Da wurde einmal eine Bar eingeweiht - in meiner Gegenwart. Dazu noch mit diversen Halb- oder Viertels-Prominenten
der lokalen Schickeria und Kommunalpolitik. Wie üblich gehören solche Etablissements hochgestellten und reichen Menschen der hiesigen jüdischen Gemeinde.
Das verdanken wir dem Zweiten Krieg und den amerikanischen Alliierten – die
für solche Etablissements die Konzessionen vergaben. Gegen Gebühr. Korruption war sich nicht nahe. Und da in
der US-Armee die Juden für Film, Fun und
Sex zuständig waren (siehe Hollywood), vergaben sie die Bar-Lizenzen an Glaubensbrüder - meistens aus Polen stammend.
Bei der besagten Eröffnung musste ich mit
zwei Kollegen anderer Medien über den Bar-Premieren-Striptease berichten.
Eine hochstöckige Dame tanzt in einem
engliegenden Kleid rund zehn Minuten lang. Dann warf sie Stück für Stück ihrer Garderobe - innerhalb eines weiteren 10-Minuten-Tanz.
Als sie völlig nackt stand und vor sich tanzte – entnahm sie ganz plötzlich eine Kerze - aus einer Haushaltspackung (die so einfach auf der Bühne auf einem Tisch lag) - und entzündete den Dolch der weißen Kerze.
Fünf Minuten wedelte sie mit der
brennenden Kerze in einem Kerzen-Tanz vor sich herum - bis sie auf einem Stuhl Platz nahm
– und mit dem nicht-brennenden Ende der Kerze vor ihrer Vagina herumhantierte.
Höhepunkt war – sie schob den nicht-brennenden
Teil der Kerze in ihr Geschlechtsteil – bis der brennende Teil ihrer Kerze nur
noch zwei Zentimeter zu sehen war.
Das Provinz-Publikum (hundertprozent
Männer) staunte schweigend - keine Männer-Hand rührte sich zum Applaus. Erst als die
Dame ihre Klamotten einpackte, war ein blasser Applaus zu hören.
Wir – die Provinz-Journalisten
– fragten bei der Dame später, ob sie sich schon mal die Schamhaare verbrannt hätte – in ihrer Arbeit.
Nö, war die prompte Antwort, die Kunst sei ja – im
Gegensatz zur normalen Hausfrau, die mit der nichtbrennenden Kirche arbeitet – die brennende Kerze im Blick zu haben. Das hat man mit der Zeit im Gefühl. Und das tropfende Wachs tut nicht weh, das kitzelt mehr. Und die Bardame scherzt hinzu: Dieser Kitzel sei ok - im Gegensatz zum Tripper.
Komischerweise – an diesem Abend war von der Männern kein hysterisches Gekreische zu hören. Nicht mal im Ansatz.
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