NZZ heute: „Es ist wenige
Wochen her, dass die Bundeskanzlerin Angela Merkel der Welt signalisierte,
Deutschland sei offen für alle, die Asyl begehrten. Sie sprach, völlig
unkonditioniert: «Das Grundrecht auf Asyl kennt keine Obergrenze.» Das war der Schlüsselsatz
für den Flüchtlingsstrom, der sich Richtung Bundesrepublik in Bewegung setzte.
In der Unionsfraktion zur Rede gestellt, setzte Merkel noch einen drauf: «Ist
mir egal, ob ich schuld am Zustrom der Flüchtlinge bin. Nun sind sie halt da.»
Bei Anne Will, im Fernsehen, folgte dann die Einlassung, sie wolle jetzt nicht
über Zahlen sprechen. Die Frage, warum nicht, wurde von der sonst souveränen
Moderatorin leider nicht gestellt. Merkel indes wiederholte ihr Mantra: «Wir
schaffen das.»
WELT heute: Der kroatische
Ministerpräsident Zoran Milanovic ist der Befürchtung der Bundeskanzlerin Angela Merkel
entgegengetreten, die Flüchtlingskrise könne zu bewaffneten Konflikte auf dem
Balkan führen. „Es wird keinerlei bewaffnete Konflikte geben“, zitierten am
Dienstag in Zagreb mehrere Medien den Spitzenpolitiker. Wenn Deutschland seine
Grenze schließe, werde „Kroatien das immer viel schneller als Deutschland
machen“, begründete er seine Position. Merkel hatte am Vortag gesagt: „Ich möchte nicht, dass dort wieder militärische Auseinandersetzungen
notwendig werden.“ Ein Streit könne schneller eskalieren, als man denke.
Nochmal die NZZ: „Wie auch die Stimmungslage im Land. Die
Stimmung kippt, jeden Tag mehr. Daran ändern auch merkwürdige Meinungsumfragen
und Durchhalteparolen wenig. Hajo Friedrichs, herausragender deutscher
Fernsehmoderator, hat sich unsterblich gemacht mit diesem Satz: «Einen guten
Journalisten erkennt man daran, dass er sich nicht gemein macht mit einer
Sache, auch nicht mit einer guten.» Wenn Friedrichs das noch miterlebt hätte, was
seine Medien, vor allem das Fernsehen, heute veranstalten: Empörung,
Betroffenheit, Moralin morgens, mittags, abends, nachts. Das Ausblenden der
Realitäten in Flüchtlingslagern, jeden Tag 10 000 neue Flüchtlinge, von denen
die Hälfte entweder gar keine sind – oder Analphabeten oder künftig Fälle für
die Sozialkassen.“
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