Sonntag, 19. April 2015

20.04.2015 - Mein Mann der Woche

Karl Wilhelm Friedrich von Schlegel (* 10. März 1772 in Hannover; † 12. Januar 1829 in Dresden) war ein deutscher Kulturphilosoph, Schriftsteller, Literatur- und Kunstkritiker, Historiker und Altphilologe. 

Er gilt als Pionier der Indogermanistik und bahnbrechender Indologe. Seine Monographie Über die Sprache und Weisheit der Indier erregte großes Aufsehen.

Friedrich Schlegel war neben seinem Bruder August Wilhelm Schlegel einer der wichtigsten Vertreter der „Jenaer Frühromantik“. 

In der Romantik wurde mit Friedrich Schlegel der Begriff der Ironie um eine literarische Haltung erweitert, die später als romantische Ironie bezeichnet wurde.

Der Aphoristiker Schlegel, „gemeinhin als ein genialischer Chaot mit sprunghaften Einfällen betrachtet“, inspirierte unter anderem den Historiker Leopold von Ranke. Sein essayistisches Werk wurde in Marcel Reich-Ranickis Kanon aufgenommen.

Ein wunderbarer deutscher Dichter, Kulturphilosoph, Schriftsteller, Literatur- und Kunstkritiker, Historiker und Altphilologe … mit einem schönen und erotischem Gedicht:

Zweites (erotisches) Sonett
Von Friedrich von Schlegel

Du meine Hand bist mehr als alle Weiber,
Du bist stets da, wie keine Frau erprobt,
Du hast noch nie in Eifersucht getobt,
Und bist auch nie zu weit, du enger Reiber.

Ovid, mein Lehrer weiland, hat dich recht gelobt,
Denn du verbirgst in dir ja alle Leiber,
Die ich mir wünsche. Kühler Glutvertreiber,
Dir hab ich mich für immer anverlobt.

Ich stehe stolz allein mit dir im Raume
Und streichle meine bläulichrote Glans.
Schon quirlt sich weiß der Saft zum Schaume,

So zieh ich aus Erfahrung die Bilanz:
Die Zweiheit paart sich nur im Wollusttraume,
Sonst paart sich meine Faust mit meinem Schwanz.

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