Ich erinnere mich an ein Gespräch mit einem Kommunisten
aus dem Unterland, der bis 1945 im KZ saß - Thema: Heilbronn im Dritten Reich.
Ich erinnere mich an das Gespräche und die
Themen.
Kommunisten und Nationalsozialisten in Heilbronn? Bei waren Menschen außerhalb der bürgerlichen Gesellschaft. Brüder in Feindschaft?
Nein, die Kommunisten und Nazis waren Feinde. Und die Sozis standen dazwischen. Kleinbürger - oder wie die Kommunisten sagten. Sozialfaschisten.
Aber beide wollten eine Vergesellschaft Teilen der Wirtschaft?
Kommunisten und Nationalsozialisten in Heilbronn? Bei waren Menschen außerhalb der bürgerlichen Gesellschaft. Brüder in Feindschaft?
Nein, die Kommunisten und Nazis waren Feinde. Und die Sozis standen dazwischen. Kleinbürger - oder wie die Kommunisten sagten. Sozialfaschisten.
Aber beide wollten eine Vergesellschaft Teilen der Wirtschaft?
'Bei den Nazis war das nur Tünche. Wie die Jahren zwischen 1933 bis 1945 zeigten.'
Aber viele Sozialgesetze der Nazis wurden ohne Abstriche nach 1945 übernommen - und sogar der verschärfte Homosexuellen-Paragraf.
'Das wurde zunächst von den Allierten übernommen - und dann Stück verändert, in der DDR mehr, in der BRD weniger. Und bei den Homosexuellen, da hatte das deutsche Volk noch ihre Vorurteile.'
War Heilbronn eine sozialdemokratische Partei, eine bürgerlich-liberale Stadt - oder wie?
'Die Teile Böckingen oder Neckargartach waren stark kommunistisch geprägt. Die Stadt selber war liberal - daneben war die Arbeiterschaft stark sozialdemoktatisch geprägt. Vor allem in der Innenstadt Heilbronn waren die Nazis stark geworden - um die 30ger Jahren. Die SA hat ihr Lokal in der Gaststätte "Das Goldene Lamm" in der Lammgasse.'
Im KZ trennten die Kommunisten sehr genau, las bei Egon Kogon - zwischen Kriminellen und den Politischen.
'Unsere Ziel im KZ war, das Leben unserer Genossen zu schützen - dafür gingen wir auch ein Kopromisse.'
Wenn die Kommunisten von Euch an erster Linie beschützt werden müssen, wie sah es mit den Sozialdemokraten?
'Die Sozialdemokraten waren schnell zu Kompromissen
mit den Nazis bereit. Das hat sich nach dem Röhm-Putsch gezeigt. Viele
Gewerkschafter und Sozis haben danach ihren Frieden mit Hitler und seinen
Koalitionären aus Bürgertum, Militär, Industrie, Mittelstand, Bauern und
Kirchen geschlossen.'
Wer hatte sich in Heilbronn gegen die Juden engagiert?
'Vor allem Leute vom liberalen Bürgertum, vom Handwerk
und aus dem Mittelstand, die sich etwas davon versprochen haben - billig zu
Wohlstand und Eigentum zu bekommen. So ist es ja auch geschehen. Sie kamen sehr
preiswert und nicht zu sagen sehr billig zu Wohnungen, Möbeln, Geschäften,
Grundstücken, Häuser, etc. - Schon lange vor den sogenannten
Reichskristallnacht. Wer in Heilbronn wissen will, der kann ja nachlesen, wer
gerade zu dieser Zeit sich jüdischem Eigentum billig an den Nagel gerissen hat.
Und das waren in der Mehrheit nicht nur Nazis.'
Nach 1933 schwoll die Nazi-Partei dick an - durch wen?
'In Heilbronn waren es die Beamten, die bis 1933
SPD'ler waren. Vor allem die Juristen und Lehrer wechselten sehr schnell die
Parteien. Nach 1945 waren sie alle verkappten Widerständler. Siehe der
SPD-Parteisekretär Heini Großhans, der nach 1933 bei der Polizei und später bei
der SS war. Nach dem Krieg war er wieder SPD-Parteisekretär, ohne rot zu
werden.'
Und nach dem Krieg hatten alle ihre Häuser im
Villengegend - warum das?
'Die Heilbronner Stadtverwaltung war vor 1933
sozialdemokratisch gefärbt, danach stramm NSDAP und in der SA organisiert - und
danach 1945 wieder sozialdemokratisch. Die sorgten dafür, dass die SPD'ler
nicht zu stark in ihren Berufsleben stochert. Daher die schönen Bauplätze und
Villen."
Welchen Status hatten die homosexuellen KZ-Insassen
innerhalb des Konzentrationslagers bekommen?
'Für die SS rangierten die Schwulen neben den Juden
ganz unten auf der Liste der Insassen.
Ganz oben standen die politischen Häftlinge, die wir
schützen mussten - vor allem die Kommunisten.
Deshalb haben wir mit den SS-Bewachungsmannschaften zusammengearbeitet.
Am erstem Punkt der Prioritäten-Liste stand: das Leben
unserer Genossen schützen und bewahren.'
Und wer wurde geopfert, wennn es notwendig war?
'Kriminelle und andere Häftlinge wurden dann von uns nicht geschützt.'
Und wer wurde geopfert, wennn es notwendig war?
'Kriminelle und andere Häftlinge wurden dann von uns nicht geschützt.'
Wurden homosexuelle Häftlinge nicht zu beschützen?
'Unsere Genossen standen an erste Stelle unserer
Listen. Homosexuelle waren oft charakterlich nicht stark genug - und oft zu
asozial und kriminell.'
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