Wenn
Deutschland, USA, Iran oder ein anderes Land gegen Politik gegen das Land Israel betreibt,
dann könnte das tödlich enden. Das war bei Vespasian und seine römischen Soldaten, oder bei Hadrian .... oder wie einst beim Mossad-Bombenanschlag gegen den deutschen Bundeskanzler Konrad Adenauer.
FAZ (15.06.2006):
Israel reagiert mit Skepsis auf die
Nachricht, der frühere Ministerpräsident und Friedensnobelpreisträger Begin
habe 1952 den Auftrag gegeben, eine Paketbombe zu bauen und an Bundeskanzler
Adenauer zu schicken, um damit die Gespräche zwischen der Bundesrepublik und
Israel über Entschädigungen zu stören.
Die Bombe tötete einen Polizisten,
als er das Paket öffnete. Der Historiker und Journalist Henning Sietz hatte die
Geschichte des Attentats in einem Bericht für die F.A.Z. aufgedeckt und als
Beleg eine Schrift von Eliezer Sudit zitiert (siehe auch: Begin war
Auftraggeber für Attentat auf Adenauer). Der frühere nationalistische
Untergrundkämpfer aus der Etzel-Gruppe nennt darin den damaligen
Knessetabgeordneten Begin als seinen wichtigsten Auftraggeber.
Aus Haß auf die Deutschen sollte
zwar Adenauer nicht getötet, wohl aber „ein Zeichen“ gesetzt werden, „um das
Gewissen der Welt aufzurütteln“. Heute wird die Tat in Israel und von Sudit
selbst hingegen so dargestellt, als sei nicht in erster Linie Adenauer das Ziel
des Attentats gewesen, sondern die israelische Regierung unter
Ministerpräsident Ben-Gurion, die von ihren Verhandlungen mit Bonn abgebracht
werden sollte. Man sei von der Sorge getrieben worden, der „linke“ Ben-Gurion
werde das Geld aus Deutschland für „seinen Staat“ und seine Kibbuzim aufwenden,
aber nicht den Schoa-Geschädigten zukommen lassen.
Sudit veröffentlichte seinen Bericht
1994, mehr als vierzig Jahre nach dem versuchten Anschlag auf Adenauer, zwei
Jahre nach Begins Tod. Heute heißt es im „Begin-Kulturzentrum“ in Jerusalem,
aber auch unter unabhängigen Historikern, Begin selbst sei der Motor bei der
Auflösung der militanten Etzel-Gruppe gewesen und habe nach Israels
Staatsgründung „bei Demonstrationen nur auf demokratische Weise“ auch gegen
Reparationszahlungen aus der Bundesrepublik protestiert. Andererseits ist
Begins Brandrede „Adenauer ist ein Mörder“ nicht vergessen. Wie glaubwürdig ist
also Sudit?
Der 82 Jahre alte Bombenbauer konnte
von der F.A.Z. in der Rosenstraße in Ramat-Gan bei Tel Aviv aufgespürt werden.
Doch Sudit mochte sich nicht mit einem Deutschen treffen. Der Bessarabier kam
1936 mit seinem Bruder nach Palästina. Zwischen 1959 und 1980 arbeitete er als
Mitarbeiter des Mossad auch in Deutschland. Sudit leidet unter seiner
Parkinson-Krankheit und kann kaum gehen. „Ich treffe mich nicht mit einem
Deutschen“, gellte es im Hintergrund, als seine Frau ans Telefon gegangen war.
Darum bat diese Zeitung den Israeli Amiram Barkat von der Zeitung „Haaretz“,
Fragen an Sudit zu stellen. Er habe sich von „den Deutschen“ verfolgt gefühlt,
sagte Sudit dem israelischen Journalisten. Außerdem habe ein Freund sein Buch
„Im Auftrag des Gewissens“ an „die Deutschen“ gegeben, was er offenbar als
Verrat empfindet.
An die Einzelheiten seiner Tat kann
sich Sudit nicht mehr erinnern. „Das, was in dem Buch steht, das stimmt“, sagt
er über die Darstellung von Sietz. „Ich war ein Soldat, kein Politiker; ich
bekam Befehle. Ich hatte keine Ahnung, wer Adenauer war“, behauptet er.
Zugleich aber will er sich daran erinnern, selbst den Aufkleber mit der
Anschrift „An dem Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauer“ geschrieben zu haben, in
falschem Deutsch. Als Absender will er „Dr. Reicher“ getippt haben, in spaßiger
Verdrehung seines Spitznamens „Kabtzan“ (Bettler).
Tatsächlich stand ein „Prof.
Dr. Erich Berghof“ als Absender auf dem Paket, in dem ein Lexikon mit der Bombe
verpackt war. Sudit schickte auch zwei an Adenauer adressierte Briefbomben an
den Ort der Reparationsgespräche in die Niederlande mit dem Absender „Prof. Dr.
Max der Reeicher“, die nicht explodierten und entschärft werden konnten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen