Samstag, 3. Oktober 2015

03.10.2015 - Biller

In Deutschland gibt es keine gute Zeitung und kein gutes Theaterstück; deutsche Autoren sind Langweiler. Dies und mehr hat der Schriftsteller Maxim Biller, dazu noch ein schlechter Autor,  in einem Interview der Zeitung „Jediot Ahronot“ erklärt, so die FAZ am 13.07.2015.


Für Deutschland und die Berlin-Begeisterung vieler Israelis wählt Biller dagegen härtere Worte: Das Zusammenleben mit den kalten Deutschen, die Individualismus hassten, sei wie die Existenz auf einem „Friedhof“. Auch die Autoren hält er für Langweiler. „Wenn man kein langweiliger Deutscher ist, dann mögen die Kritiker, Redakteure und Herausgeber dich nicht. Hier gibt es keine gute Zeitung, kein gutes Theaterstück“, klagt Biller. 

Die Deutschen sind seiner Meinung nach immer nur dann gut gewesen, wenn sie unter dem Einfluss anderer standen. „Auf diese Weise hat Hitler gewonnen – die Gesellschaft, die nach den Nazis geschaffen wurde, war sehr homogen und uniform.“


Die Frage, warum es so viele junge Israelis trotzdem nach Berlin zieht, erklärt er provokant mit „einer Kombination aus Nazi-Porno und günstiger Miete“: Sie fänden es anregend, in einer Umgebung zu leben, in der in der Vergangenheit Schreckliches passierte, wenig Miete zu bezahlen und Marjuana zu rauchen.


Maxim Biller, deutscher Autor und Beruf-Jude, ist vierzehntägig sonntags Kolumnist bei der „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ – und jetzt auch beim neuen „Literarischen Quartett“, gestern, 02. Oktober 2015, im ZDF. Quasi der Quoten-Jude in dieser deutschen Sendung - wie einst MRR.


Worte, Worte, nichts als Worte versprach der polnische Jude Marcel Reich-Ranicki, FAZ-Literaturchef, dem Fernsehpublikum, als er im Frühjahr 1988 zum ersten „Literarischen Quartett“ bat. Daran sollten er und seine Mitstreiter sich dreizehn Jahre lang halten.


Bei Reich-Ranicki habe ich TV zugeschaut – und nur einmal ein Buch gekauft, weil es gut besprochen wurde. Ruth Krüger. Ein sehr langweiliges und völlig überflüssiges Buch.

Ebenso gestern – eine dumme und völlig überflüssige Sendung. Bücher sind zum Lesen – und Bücherkritiken dazu muss man lesen. 

Alles andere ist TV-Zirkus.  

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