Freitag, 13. Februar 2015

13.02.2015 - Kompliziert und traurig



„Stell Dir vor, es ist Krieg, und keiner geht hin.“

Ein netter pazifistischer Spruch. Aber eigentlich nur nett. 

In Afghanistan ist Krieg – und die Deutschen sind mitten drin … mit Bundeswehrsoldaten.

In Syrien ist Krieg – und die Deutschen sind mitten drin – mit Bundeswehrsoldaten als Ausbilder. 

Und in Ukraine ist Krieg – und die Deutschen sind wieder mitten drin, als Friedensvermittler, als Ausbilder, als Wirtschaftshelfer, etc.

Aber was haben wir zu suchen – in Afghanistan, Syrien oder Ukraine. Nix!

Deutsche Journalisten sollten mehr Peter Scholl-Latour lesen, statt schmierige Propaganda-Artikel für oder gegen USA, Russland, Türkei, Ägypten, Irak, Iran, etc.  

Deutsche Journalisten kommen mir oftmals vor wie jener Tanzlehrer Knaak in Thomas Mann  „Tonio Kröger“ – selbstverliebt nur in ihre Schreibe:

"Wie ruhevoll und unverwirrbar Herrn Knaaks Augen blickten! Sie sahen nicht in die Dinge hinein, bis dorthin, wo sie kompliziert und traurig werden; sie wußten nichts, als daß sie braun und schön seien."

Deutsche Journalismus ist wie Deutschland – denn dieses Biedermeier-Land weiß nur, dass es reich, fleißig und mächtig ist. 

Deutschlands Augen sehen oft nicht in die Dinge (die Geschichte der anderen Länder) hinein, bis dorthin, wo sie kompliziert und traurig werden. 

Würden sie das durchschauen, dann wüßten sie, dass sie was damit zu haben. Sehr viel.

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