Mittwoch, 21. Januar 2015

09.01.2015 - Heroisch?

DIE ZEIT zu Charlie Hebdo: 
„Einen streitbaren Kommentar, der auch auf dem englischsprachigen Portal von "Open Democracy" verbreitet wurde, lieferte Al Akhbar. Kolumnist Yazan al-Saadi verwahrt sich ausdrücklich gegen das Etikett "Helden" für die ermordeten Kollegen von Charlie Hebdo. "Viele ihrer Veröffentlichungen halte ich für verletzend, islamophobisch (und antisemitisch, rassistisch, sexistisch und homophob) ... Ich finde es überhaupt nicht heroisch, wenn ein paar elitäre ...“

BY:  Satire macht, worauf Satire Lust hat. Da braucht es keinen Schwachsinnigen wie ihn, der eine Religion "angegriffen" sieht, bei der es für Frauen unschicklich ist zu lachen und ein großer sozialer Druck herrscht sich einer Gemeinschaft anzupassen. Eine ernste Gemeinschaft bei der Spaß nicht gerade groß geschrieben wird. Andere Meinungen werden kaum respektiert. Drohungen und Angstmache (auch was Leben und Tod betrifft) sind an der Tagesordnung. Es wird Zeit, dass jeder Moslem seine Toleranz und die Anwendbarkeit seiner Religion im Jahr 2015 prüft, gegebenenfalls überdenkt und der Realität anpasst. Ich gehöre keiner Religion an, habe aber den Glauben an einen modernen, aufgeklärten Islam noch nicht verloren. Denn da es gemäß dem Islam niemanden zwischen Gott und dem einzelnen geben kann, liegt es an jedem einzelnen wie er seine Religion auslegt. Wir sehen nämlich, dass es nichts bringt sich an irgendwelche "Führungspersönlichkeiten" zu halten, die ohnehin nicht nötig sind und meist Eigeninteresse oder Fremdinteressen predigen und vertreten. Eine Religion die politische Ziele hat ist keine Religion. Wer glaubt soll glauben. Für sich. Ohne den nächsten ständig bekehren zu wollen. Alle anderen Politikinteressierten sollten eine Partei gründen und aufhören etwas vom Glauben zu schwafeln. Der große Rest der islamischen Gemeinde sollte sich endlich mal an die eigene Nase fassen und das besser machen was irgendwo zwischendrin verloren gegangen zu sein scheint. Es wird nämlich höchste Zeit.


JDU: Gottseidank ist dieses "Je suis charlie"-Volksfest in Paris endlich vorbei. Eine Beleidigung für die Toten und ihre Verwandten. Die Terroristen-Taten / bzw. der Bürgerkrieg in muslimischen Ländern und ihre Opfer sind mir zu wichtig, als dass man eine Art "Karneval" darüber veranstaltet. Wenn ich an Pakistan denke, wo 150 Kinder getötet wurden, wenn im Irak durch Selbstmörder tausende von unschuldiger Menschen sterben, etc., dann wird das nicht mit dreitägigen "Je suis..."-Karneval "gefeiert" ... mir ist dieser "Krieg" zwischen islamischen Konfessionen und Völkern zu traurig, dass diese oder jene Gruppierung gegeneinander ausgespielt wird. Das bringt nichts. - Die USA, Frankreich, Großbritannien und Russland haben beim Zerschlagen des Osmanischen Reich 1920 bis heute eine widerliche und grausame Rolle gespielt ... an diesem "Produkt" Bürgerkrieg leiden wir immer noch ... dabei ging es den Kolonialisten nicht um Menschen, es ging nicht um den Islam, sondern es ging und geht bis heute nur um das schnöde Geld, sprich Öl. Die muslimischen Ländern und die Menschen dort wurden in ihrer Würde beleidigt und vergewaltigt. Diese koloniale Politik der europäischen Länder ist der Grund für den grausamen Terrorismus, unter dem wir alle bis heute leiden. Die Regisseure für diesen Terror sitzen in Tel Avis, Washington, London, Moskau und Paris. Denn dort wird das große Geld an dem Terror und dem Öl verdient.


VI: Ey Leute, habt ihr nicht andere Sorgen? Ich habe in den 70ern die ganzen sektiererischen Diskussionen der K-Gruppen leibhaftig miterlebt. Und was sich hier und in anderen Diskussionen mitkriege riecht verdammt ähnlich.


BY: Ja, Jürgen. Die Tuschestriche von Lloyd George auf einer Landkarte und die damit verbundene 'Teile und Herrsche' Politik hat schon den Grundstein dafür gelegt. Dennoch. Dann sollen diese Terroristen es wenigstens im Namen der Politik machen und nicht im Namen eines Glaubens. Aber auf der anderen Seite: Wer stirbt schon gerne im Namen der Politik? 


JDU: Im Namen ihrer Religion sind Juden, Christen und Muslime kämpfend gestorben oder haben blutige Siege errungen, das ist auch eine europäische Tradition... bis hin zum 30jährigen Krieg in Deutschland ... Der römischer Kaiser Hadrian hat 135 n. Chr. den letzten jüdischen Aufstand niedergekämpft - 500.000 Tote bei den Juden. Folge: die Juden durften nicht mehr das zerstörte Jerusalem betreten (die Tora und der jüdische Kalender wurden verboten, man ließ jüdische Gelehrte hinrichten und Schriftrollen, die den Juden heilig waren, auf dem Tempelberg verbrennen.) - Erst die Muslime haben das den Juden wieder erlaubt, Jerusalem zu betreten und dort wohnen - 650 n. Chr. Die Christen zuvor hat das verboten nicht. – Der sehr tolerante Hadrian war damals sehr sauer auf die Juden, weil sie als Terroristen seine römischen Soldaten umgebracht haben. - 1527, "Sacco di Roma"; die deutschen Landsknechten des Kaiser Karl hatten mit dem Namen "Martin Luther" auf den Lippen die heilige Stadt geplündert ... die Truppen raubten, vergewaltigten, folterten und töteten nach Belieben. Es wurden Kirchen, Paläste und Krankenhäuser und der Vatikan geplündert - und in Brand gesetzt. ... Nigeria und IS ist heute ein Dreck dagegen ... Christen gegen Christen - das war üblich. --- Und heute? Da wird von US-Amis gnadenlos mit Drohnen getötet ... das sind für mich die moderne Kriegsverbrechen. Da verstehe ich durchaus, wenn jemand zum Terroristen wird.


BY: Töten ist nie gut. Egal wer wegen was tötet. Er ist immer schuldig, außer er muss sein Leben oder das seiner Familie verteidigen. Aber ich gebe dir Recht, wenn du andeuten willst, dass die Europäer und ihr Lehensherr (USA) da immer gerne mit zweierlei Maß messen. Mussten doch hunderttausende für den Anschlag am 11. September Ihr Leben lassen. Alles Menschen die nichts mit dem Anschlägen zu tun hatten. Und ich kann mich nicht erinnern nur einen Bruchteil der demonstrierenden Menge in Frankreich wegen den 8.000 getöteten Menschen in Srebrenica auf den Straßen gesehen zu haben. 8.000 Menschen, die sterben mussten weil sie Moslems waren. Mitten in Europa. Und keiner ging demonstrieren. Das ist die Wahrheit.


JDU: Wahrlich, wahrlich ... Ich will nicht zynisch sein, aber bei 17 Toten in Paris wird ein peinlicher Humanistäts-Karneval gemacht, der mehr an Volksfest als Trauerfeier riecht ... Das stinkt nach Propaganda, nicht nach Trauer ... Nächste Woche ist der Karneval vergessen - sondern knallharte Politik gemacht


BY: Dann können wir uns warm anziehen. So ähnlich hatte ich das heute auch schon gesagt. Wenn das Wir-stehen-alle-Zusammen-Event vorbei ist, gehen die Anfeindungen weiter. Oder erst richtig los. Ich kann mir die Stimmung im Jahr 1930 ähnlich vorstellen. Nur die Moslems wurden ja noch nicht massenvernichtet. Somit gehören sie noch nicht kulturell richtig zu Deutschland. Das kommt erst mit dem Massenvernichtungs-Bonus. Den muss man sich ja auch erst mal verdienen. So lange darf man das bei den Moslems, was man bei den Juden nicht mehr darf. Oder würde es hier jemandem einfallen laut über Synagogen-Verbote nachzudenken oder die Kipa zu verbieten?


JDU: Seit dem Entstehen des muslimischen Glaubens (siehe auch die mittelhochdeutsche Literatur) gibt es intensive Kontakte (Friedrich II, Franziskus, etc.) ... insofern gehören die Moslime zu Deutschland ... und seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs ohnehin ...Schon von der Bevölkerungsanzahl...


BY: Sagst Du. Jetzt muss das noch ein mittelmäßig bis schlecht gebildeter, der den Wiederaufbau der BRD und das Wirtschaftswunder verpasst hat, weil er mit FDJ Fahnen schwenken beschäftigt war, das genau so sehen wie Du. Wenn man in diese leeren Augen voller Dummheit und Unwissenheit hineinschaut, wird das wohl ein eher aussichtsloses Unterfangen werden.


JDU: Tja - das ist das geliebte Biedermeier-Merkel-Land ... so hätten sie es gern, die deutschen Spießer ...


BY: Ja. Das kaum noch Deutsche mit sogenannte Migrationshintergrund im Osten leben oder nur wenn es dringend sein muss diese Zonen betreten reicht denen auch nicht. Obwohl die also nur von sgennannte "Volksdeutschen" alten Schlages (nordischen, slawischen, russischen ...)


JDU: Sehr seltsam und gefährlich wird es, wenn Polen, die baltischen Staaten oder Ukraine Flüchtlinge aus Afrika aufnehmen müssen ...

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